Die Akupunktur ist ein Teilbereich der Chinesischen Medizin und hat sich mittlerweile fest als komplementäres Verfahren der heutigen Medizin etabliert.
Wirkungsweise der Akupunktur
Im Laufe einer Jahrhunderte langen Erfahrungssammlung fanden Ärzte der Chinesischen Medizin das sogenannte Meridiansystem (Energieleitbahnen im menschlichen Körper) sowie die darauf liegenden Akupunkturpunkte mit ihren spezifischen Wirkungen. Der zentrale Ansatz der Akupunktur ist die Erhaltung bzw. die Wiederherstellung des freien Flusses der Lebensenergie (chinesisch Qi) in diesem Meridiansystem. Kommt es zum Beispiel zu Schmerzen in einem bestimmten Körperareal ist hier der freie Energiefluß blockiert. Durch das Stechen mit Akupunkturnadeln an definierten Akupunkturpunkten sowie die spezifische Manipulation der Nadeln kann auf unterschiedliche Weise auf diesen Energiefluss Einfluss genommen werden.
Die westliche Medizin bemüht sich intensiv, die Wirkmechanismen der Akupunktur weiter zu erforschen.
Jüngere wissenschaftliche Studien haben in den letzten Jahren eindrucksvoll die Wirksamkeit der Akupunktur belegt, teilweise wurde sogar eine Überlegenheit gegenüber schulmedizinischen Standardverfahren festgestellt.
Anwendungsmöglichkeiten der Akupunktur
Bei einer qualitativ hochwertigen Akupunktur im Rahmen der Chinesischen Medizin werden nicht vordergründig Diagnosen, sondern der Mensch in seiner Gesamtheit behandelt. Daher ist das Anwendungsspektrum äußerst vielschichtig. So wird die Akupunktur sehr erfolgreich bei folgenden Indikationen angewendet:
- Schmerzen am Bewegungsapparat (z.B. Rückenschmerzen, Arthrose-bedingte Schmerzen usw.)
- Chronische Schmerzsyndrome (z.B. Migräne, Spannungskopfschmerz)
- Fibromyalgiesyndrom
- Chronische Müdigkeitssyndrome, Burn Out Syndrom
- Vegetative Funktionsstörungen (z.B. Reizdarmsydrom, Tinnitus, Schwindel)
- Allergien und Hauterkrankungen
- Menstruations- und Wechseljahrbeschwerden
- Unerfüllter Kinderwunsch
- Psychosomatische Krankheitsbilder
Wie wird eine Akupunkturbehandlung durchgeführt?
Üblicherweise werden 10 bis 15 Behandlungen durchgeführt. In besonderen, chronifizierten Fällen können nach einer Pause weitere Therapiezyklen angeschlossen werden.
Eine Therapiesitzung dauert 20-40 Minuten. In Ergänzung können je nach Indikation während oder nach jeder Sitzung Wärmeapplikationen, Elektrostimulation der Nadeln, Laserbestrahlung oder Schröpfen durchgeführt werden.
Verwendet werden steriler Einmalnadeln, bei besonders sensiblen Patienten oder Kindern kommen sehr dünne Spezialnadeln zum Einsatz, die eine nahezu schmerzfreie Behandlung ermöglichen.
Sonderformen der Akupunktur
Neben der herkömmlichen Körperakupunktur kommen auch Mikrosystembehandlungen (Ohrakupunktur, Schädelakupunktur, Handakupunktur, Triggerpunktakupunktur) zum Einsatz. Zudem ist in bestimmten Fällen die Anwendung von Ohr- oder Körperdauernadeln sinnvoll. Meist wird eine Kombination der aufgeführten Techniken angewendet.
Gibt es Nebenwirkungen bei der Akupunkturbehandlung?
Die Akupunktur ist bei sachgerechter Durchführung durch einen qualifizierten Arzt ein sehr gut verträgliches Verfahren. Im Einzelfall können dennoch Nebenwirkungen, wie kurzfristige Kreislaufstörungen, kleinere Blutergüsse an den Einstichstellen, sehr selten auch lokal begrenzten Entzündungsreaktionen oder lokale vorübergehende Empfindungsstörungen auftreten.
Wer übernimmt die Behandlungskosten?
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Behandlungskosten bei folgenden Indikationen:
- Chronischer unterer Rückenschmerz
- Schmerzen bei Kniegelenkarthrose
Private Krankenversicherungen übernehmen üblicherweise die Kosten (bitte erkundigen Sie sich im Zweifelsfall vorher bei Ihrer Krankenkasse).