Dr. med. Matthias Knöringer

Ganzheitliche Therapie orthopädischer Erkrankungen

Osteopathie

Die osteopathische Medizin beinhaltet eine große Bandbreite rein manueller Techniken zur Diagnose und Therapie verschiedenster Krankheitsbilder. Meist werden hierbei sehr sanfte Techniken angewandt, aber auch sogenannte Impulstechniken kommen zum Einsatz. Die Osteopathie stellt also eine Behandlung im wahrsten Sinne des Wortes dar. Sie hat das
Ziel über eine Stärkung der Selbstheilungskräfte des Organismus die körpereigene Homöostase wieder herzustellen. Im Grunde wird also nicht die Krankheit an sich behandelt, sondern dem Körper geholfen, sich wieder selbst zu regulieren.

Die Entwicklung der Osteopathie
Die osteopathische Medizin wurde von dem amerikanischen Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828 – 1917) begründet. Durch sein besonderes Einfühlungsvermögen und Beobachten gelang es ihm, ein manuelles diagnostisches und therapeutisches System zu entwickeln, mit welchem er die einer Krankheit zugrundeliegende Dysfunktion erkennen und behandeln konnte. Er nannte dieses Verfahren „Osteopathie“. Das griechische Wort „osteon“ bedeutet Knochen, „pathos“ steht in diesem Zusammenhang für die Fähigkeit zu Sympathie und Mitgefühl. Still erkannte, dass er über eine Behandlung am Bewegungsapparat eine Wiederherstellung der Selbstregulation und somit eine Ausheilung der Erkrankung erreichen konnte.
1892 wurde die „American School of Osteopathy“ gegründet. Heute gibt es in den USA landesweit Colleges für osteopathische Medizin. In den USA beinhaltet die Ausbildung zum Osteopathen ein vollwertiges Medizinstudium, welches mit dem Grad „Doctor of Osteopathy“ D.O.) abschließt.
In Deutschland führt die Deutsch-Amerikanische Akademie für Osteopathie (DAAO) eine Ausbildung für Ärzte durch, die an das Curriculum des Philadelphia College of Osteopathic Medicine angelehnt sind. Die Kurse werden von Fakultätsmitgliedern des PCOM geleitet. Mit dem DAAO-Diplom wird ein Ausbildungsgrad bescheinigt, der den Qualitätsanforderungen der AOA (American Osteopathic Assiciation) für einen „Doctor of Osteopathy“ entspricht.

Prinzipien der osteopathischen Medizin
Die Osteopathie geht von einer Einheit bzw. dynamischen Wechselbeziehung zwischen Körper, Seele und Geist aus. Innerhalb dieser Einheit existiert die Fähigkeit zur Selbstregulation und somit Selbstheilung. Vielfältige innere und äußere Einflußfaktoren können die Kapazität zur Selbstregulation vermindern. Das muskuloskelettale System ist in dieser Selbstregulation in besonderem Maße beteiligt. Ein weiteres Prinzip ist die wechselseitige Beeinflussung von Struktur und Funktion der Gewebe des menschlichen Körpers. Dies bedeutet also die Notwendigkeit nicht nur einer genauen Beurteilung der Form der einzelnen Gewebe sondern insbesondere deren Funktion.

Die drei Systeme der Osteopathie
Im Wesentlichen beinhaltet die Osteopathie drei Teilbereiche, die jedoch untrennbar miteinander verbunden sind.

  1. Die parietale (oder strukturelle) Osteopathie bezieht sich auf die Behandlung des Haltungs- und Bewegungsapparates
  2. Die viszerale Osteopathie bezieht sich auf die Behandlung der inneren Organe. Über die Verbindung zwischen den inneren Organen und dem Bewegungsapparat können somit auch Erkrankungen des Bewegungsapparates positiv beeinflusst werden.
  3. Ziel der kraniosakralen Osteopathie ist die Harmonisierung des kraniosakralen Systems, dem eine wichtige zentrale Regulationsaufgabe zufällt.

Welche Krankheitsbilder können mit Osteopathie behandelt werden?
Die Osteopathie behandelt nicht einzelne Diagnosen sondern den Menschen in seiner Gesamtheit. Zum Beispiel können Rückenschmerzen durch Störungen innerer Organe bedingt sein, so daß in einem solchen Fall das entsprechende Organ zunächst reguliert wird.
Von einer osteopathischen Behandlung profitieren insbesondere Patienten, die unter Schmerzen im Bereich des Bewegungsapparates (z.B. Wirbelsäulen- und Gelenkerkrankungen), Erkrankungen der inneren Organe (z.B. Verdauungsstörungen), Schmerzsyndromen (z.B. Migräne) oder bestimmten vegetativen Beschwerden (z.B. Schwindel, Tinnitus) leiden.
Voraussetzung für eine osteopathische Behandlung ist eine vorherige schulmedizinische Abklärung.

Wer übernimmt die Behandlungskosten?
Die privaten Krankenversicherungen übernehmen in den allermeisten Fällen die Behandlungskosten.
Seit dem Jahr 2012 trägt auch die Techniker Krankenkasse 80% der Kosten für sechs osteopathische Behandlungen. Allen anderen gesetzlich Versicherten müssen die Kosten privat in Rechnung gestellt werden.